Auf akustischer Entdeckungsreise im südlichen Niederösterreich

Mit dem Ausstellungsschwerpunkt „Licht & Beleuchtungssysteme“ erweist sich das LEUM als Heimatmuseum der Besonderheiten. Die kleine, aber feine Sammlung im historischen „Alten Halterhaus“ der Marktgemeinde Leobersdorf am Eingang zum Triestingtal vermittelt den Besuchern seit dem Frühjahr 2017 nicht nur optisch-haptisch, sondern auch akustisch, wie der Einzug des elektrischen Lichts Ende des 19. Jahrhunderts den Alltag der Menschen im Tal verändert hat.

Elektrische Revolution im Triestingtal

Im benachbarten Berndorf hielt damals für die Arbeiter im Krupp’schen Metallwarenwerk (heute: Berndorf AG) mit elektrischer Beleuchtung auch der Dreischichtbetrieb Einzug. Selbst das kulturelle Leben wurde beeinflusst. „Der große Luster im Besucherraum des Berndorfer Arbeitertheaters war bereits 1899 für elektrische Beleuchtung ausgelegt“, berichtet der Leobersdorfer Physiker Johann Zöchling im „Audioguide-Programm“ des Lichtmuseums LEUM.

Bild 1Mein Audioguide-Testhörversuch mit Bgm. Andreas Ramharter (rechts) und Brigitte Eichhorn sowie Wolfgang Pichhofer vom Museumsverein. (Fotos: Christian Husar).

Insgesamt zehn mobile Abspielgeräte, die aussehen wie ein großes Mobiltelefon, stehen des Besuchern des Museums zur Verfügung. Mit einem einfachen Druck auf den Nummernknopf kann jeder sofort den unterschiedlichsten Erzählern lauschen. In den rund ein- bis zweiminütigen Hörtexten kommen – außer dem Physiker – noch weitere Leobersdorfer Originale vom Fach zu Wort, die ich für das Audioguide-Projekt interviewen durfte: vom Lampensammler Gerhard Vorauer bis zum Pfarrer Christoph Böck, vom Fassbinder Josef Mannsberger bis zu Leobersdorfs Blaumalerei-Forscherin Sylvia Madl.

Radio SOL-Bericht über die Leobersdorfer Audioguides

Meine Gesprächspartner erzählen Geschichten zu den Exponaten, von denen man so im Museum bisher nichts sehen konnte. Die konkreten Schilderungen machen sie lebendig, sichtbar und hörbar. Damit kommen die Besucher ab sofort nicht nur zum Schauen, sondern auch zum Hören. Der neue Audioguide ist – dank Unterstützung von Marktgemeinde Leobersdorf und Land Niederösterreich – für die Benutzer kostenlos. Das LEUM, Leobersdorfs Heimat-, Licht- und Fassbindermuseum, ist außerdem Partner der Niederösterreich-Card.